Von Löschpapier und Schweineschwänzen im Auge ...

Wie sagt man so schön auf österreichisch: Wir sind "pumperl gsund"! Mit WIR meine ich natürlich Thaya.

Die Kardiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München führt derzeit eine Studie zur Herzgesundheit bei Windhunden durch. Neben Herz (u.a. durch EKG und Ultraschall) wurden auch die Augen genauestens unter die Lupe - oder soll ich besser sagen - unter die Linse genommen. ;))

Thaya hat ja schon des öfteren bei div. Studien teilgenommen. Warum also nicht auch diese Chance nutzen, schließlich dient es nicht nur unserer Gesundheit sondern der Gesundheit der Rasse Whippet im Allgemeinen.

Also machten wir uns heute auf den Weg in die Tierklinik Leonding. Ich muss sagen, die Organisation dort war top, schließlich hatten Julia und ich zusammen einen Termin und es mussten in unserem Fall 3 Whippets abgefertigt werden.
Doch heute standen nicht nur Whippets am Plan sondern auch Salukis. Und ein paar bekannte Gesichter haben wir auch getroffen! ;)))

Das Tierärzteteam aus München war total nett und auch wenn man als Besitzer interessehalber nachfragte, standen sie einem Rede und Antwort.

Anfangs wurden mal alle Daten aufgenommen: Alter, männl./weibl., kastriert/unkastriert, Renn-/oder Showlinie usw.
Danach kurz Fieber und Puls messen sowie genaues Abhören und Abtasten.

1) 1. Teil der Augenuntersuchung:
Dann ging es schon zur ersten Augenuntersuchung. Hier wurde u.a. der Augendruck, die Hornhaut und die Tränenflüssigkeit gecheckt. Für die Augendruckmessung gibt es ein eigenes Gerät. Dafür wird das Auge mittels bestimmter Augentropfen ein wenig betäubt, da das Gerät direkt die Hornhaut berührt. Der Rest sind einfache "Durchleuchtungen" von allen Richtungen.
Ob das Auge "feucht" genug ist, wird u.a. mit einer Art "Löschpapierstreifen" gemessen. Dieser wird für ca. 1 Min. ins Auge geklempt. Nach einer Minute sollte sich der Streifen bis zur 15er Marke verfärben. Unter 15 wär also das Auge zu trocken.
Auch wurde eine künstliche "Kontaktlinse" aufs Auge gelegt um genau in den Glaskörper des Auges schauen zu können. Das meiste Fachchinesisch habe ich natürlich nicht verstanden aber bei "Schweineschwänzen" im Auge wurde ich hellhörig.
Es handelt sich dabei um harmlose, galertartige Rückstände aus der Embryonalphase, welche im Glaskörper rumschwimmen. Auch wir Menschen haben soetwas (ich konnte jetzt nicht darüber finden, da ich nicht weiß, die der Fachausdruck für diesen "Schweineschwanz" lautet).
Manchmal kann man diesen "Schweineschwanz" sogar als wurmähnliches Etwas selbst wahrnehmen - v.a. wenn die Augen etwas überreizt sind. Also, ihr habt in diesem Fall KEINE schwere Krankheit oder leidet gar unter Halluzinationen! ;)))

Nach diesem Check wurde noch eine pupillenweitende Lösung ins Auge getropft. Da diese eine Einwirkzeit hat, konnten wir dann erst mal weiter zum Herzultraschall.

2) Die Kardiologie:
Der Ultraschall sowie das EKG wird im Liegen durchgeführt. So schnell konnte ich gar nicht schauen, schon hatten die beiden Ärztinnen Thaya auf die Seite gedreht.
Also, ein Whippetherz am Ultraschall mal schlagen zu sehen ... die Herzklappen, die sich öffnen und schließen ... faszinierend.
Nach dem Ultraschall auf der rechten Seite, schnelles umdrehen nach links.
Und alles ist vollkommen in Ordnung und Thaya hat ordentlich Leckerlis absahnen können.

3) 2. Teil der Augenuntersuchung:
Nach dem Herzultraschall war genug Zeit vergangen, dass die Pupillen genug geweitet waren, um durch ein weiteres Durchleuchten genau auf die Netzhaut und den Sehnerv blicken zu können.
Ein bestimmtes Gerät konnte sogar tolle Fotos davon schießen, ich durfte mir einige ansehen und der Sehnerv war echt interessant.
Somit waren wir fertig.

Es tut mir leid, dass ich euch heute keine Fotos zeigen kann.
Thaya hat wie immer mit ihrer ruhigen Art alles sehr locker genommen und wie gesagt, wir sind nun von oben bis unten durchgecheckt und "pumperl gsund"! :)))

Aufgrund des pupillenerweiternden Mittels ist ihr Sehvermögen eine Zeit lang einwenig beeinträchtig bzw. da sich die Pupille bei Lichteinfall gerade nicht zusammen ziehen kann, ist das etwas unangenehm. Ein Spaziergang nach solch einer Untersuchung ist daher nicht angebracht und auch abzuraten. Wir haben die Hunde somit wieder im Auto verstaut und die etwas 2-stündige Rückfahrt nach Wien haben die Hunde schön verschlafen können.

Ich muss sagen, es war ein interessantes Erlebnis mit dem Fachpersonal zu sprechen und mal solche speziellen veterinärmedizinischen Geräte sehen zu dürfen.

Danke an die ÄrztInnen der Uni München und dem Team der Tierklinik Leonding.

LG Mel

Kommentare

  1. Liebe Thaya,
    zuerst dachte ich, dass Du im München warst und mich nicht besucht hättest! Das hätte mich richtig traurig gestimmt! Aber ich freue mich, dass Du so gesund bist und ich finde es toll, dass Du bei der Studie mitmachst!
    Liebe Grüße
    Dein Arno

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