Eine Handvoll Vogel ...
Leider fliegen jetzt auch vermehrt Vögel gegen Fenster oder die Katze bringt einen frisch ausgeflogenen Jungvogel nachhause.
Oder, Jungvögel fallen aus irgendwelchen Gründen aus dem Nest. So geschehen letztes Wochenende in Kärnten. Meine Bekannte hatte mich kontaktiert, dass 4 kleine Raubvogelküken im Garten lagen. Eines war leider schon tot. Die anderen 3 ziemlich geschwächt und kein Nest irgendwo erkennbar.
Nach den ersten Hilfeleistungen wie Jungvögel sichern und warm halten gings dann an den Versuch, die Kleinen in fachgerechte Hände zu geben, denn die Aufzucht von Greifvögeln (es handelte sich übrigens um Turmfalkenküken) obliegt diversesten Wildtierauffangstationen. Als Privatperson ohne Kenntnis ist die Aufzucht und Besitz strafbar und nur Fachpersonal bzw. Tierpflegern oder Personen mit Genehmigung dürfen diesen für die Aufzucht aneignen. Nach Möglichkeit werden die Tiere dann wieder ausgewildert.
Nach den ersten Hilfeleistungen wie Jungvögel sichern und warm halten gings dann an den Versuch, die Kleinen in fachgerechte Hände zu geben, denn die Aufzucht von Greifvögeln (es handelte sich übrigens um Turmfalkenküken) obliegt diversesten Wildtierauffangstationen. Als Privatperson ohne Kenntnis ist die Aufzucht und Besitz strafbar und nur Fachpersonal bzw. Tierpflegern oder Personen mit Genehmigung dürfen diesen für die Aufzucht aneignen. Nach Möglichkeit werden die Tiere dann wieder ausgewildert.
Nur ... es war Samstag Abend ... alle Wildtierstationen, die wir im Internet ausfindig machen konnten, konnten wir telefonisch leider nicht erreichen. Mir fiel dann noch eine bekannte Greifvogelstation ein, leider war auch die nicht erreichbar. Schlussendlich verwies mich die Tierrettung Kärnten an die selbe Wildtierauffangstation, die wir sowieso schon mit mehrmaligen Anrufen, SMS und auch einem Video zu benachrichtigen versucht hatten ... also blieben wir auf uns gestellt.
Ganz unwissend bin ich in Punkto Greifvögel auch nicht, also konnte ich schon mal Tipps geben, v.a. was die kleinen Turmfalken so als Futter brauchen.
Von den 3en waren allerdings 2 schon derartig geschwächt und vermutlich unterkühlt, dass sie es nicht schafften. Einer blieb stabil und wurde immer munterer. Nachdem in Kärnten also niemanden Zuständigen erreichen konnten bzw. wir auch nie zurückgerufen wurden, kam der Kleine - er wurde übrigens "Frankie" getauft - schließlich doch mit nach Wien und in meine Obhut - vorübergehend. Ich habe genug Mäuse im Gefrierfach, was ein artgerechtes Füttern ermöglichte. Gemischt mit klein geschnittenen Hühnerherzen (die Maus musste ich auch möglichst klein schneiden) und einem Vitaminpulver wurde der Kleine richtig munter.
Ganz unwissend bin ich in Punkto Greifvögel auch nicht, also konnte ich schon mal Tipps geben, v.a. was die kleinen Turmfalken so als Futter brauchen.
Von den 3en waren allerdings 2 schon derartig geschwächt und vermutlich unterkühlt, dass sie es nicht schafften. Einer blieb stabil und wurde immer munterer. Nachdem in Kärnten also niemanden Zuständigen erreichen konnten bzw. wir auch nie zurückgerufen wurden, kam der Kleine - er wurde übrigens "Frankie" getauft - schließlich doch mit nach Wien und in meine Obhut - vorübergehend. Ich habe genug Mäuse im Gefrierfach, was ein artgerechtes Füttern ermöglichte. Gemischt mit klein geschnittenen Hühnerherzen (die Maus musste ich auch möglichst klein schneiden) und einem Vitaminpulver wurde der Kleine richtig munter.
Nach Rücksprache mit einem befreundeten Falkner hatten wir die letzten Tage auch alles richtig gemacht und schließlich konnte der Kleine an die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee übergeben werden.
Hier gibt es immer genügend vorhandene Ammeneltern, die die kleinen Findlinge füttern und artgerecht aufziehen. 99% der Jungvögel können so unter der Obhut ihrer Artgenossen aufwachsen und schließlich in die Freiheit entlassen werden. Denn es gibt nix schlimmeres für einen Wildvogel, als "fehlgeprägt" zu werden und folglich keine Scheu mehr vor dem Menschen zu haben. Wildtiere gehören einfach in die Wildnis.
In ca. 9 Wochen kommt "Frankie) dann in eine Auswilderungsvolliere, in der er seine Flugmuskulatur aufbauen kann und schließlich, wenn er entscheidet, dass es soweit ist, das Weite in der Freiheit sucht.
Dann fängt der Ernst des Lebens erst an, denn die Natur ist kein Zuckerschlecken sondern beinhart und unbarmherzig.
Ob "Frankie" ein ER oder eine SIE ist, werden wir wohl nie erfahren, denn erst nach der Jugendmauser kann man äußerlich das Geschlecht erkennen und das ist frühestens nächstes Jahr der Fall (genau weiß ich es nicht).
Dann fängt der Ernst des Lebens erst an, denn die Natur ist kein Zuckerschlecken sondern beinhart und unbarmherzig.
Ob "Frankie" ein ER oder eine SIE ist, werden wir wohl nie erfahren, denn erst nach der Jugendmauser kann man äußerlich das Geschlecht erkennen und das ist frühestens nächstes Jahr der Fall (genau weiß ich es nicht).
Danke an die PflegerInnen der Greifvogelstation Haringsee. Ich komme immer gerne vorbei (habe 2018 auch eine geschwächte Nebelkrähe gebracht), wenn ich ein Wildtier finde und schaue mal kurz durch einige der Vollieren.
Übrigens, auch Haringsee finanziert sich Großteils über Spenden. Wer das Team dort unterstützen möchte, bitte hier.
Also, eine lange Odyssee aber eine Happy End Geschichte. Schade finde ich, dass auch wenn die von uns kontaktierte Auffangstation in Kärnten aktuell keinen Platz gehabt hätte, ein Rückruf dennoch nett gewesen wäre.
Ich weiß, dass zu dieser Jahreszeit viele dieser Stationen wahnsinnig viel Arbeit haben und vieles über ehrenamtliche HelferInnen abgewickelt wird, aber ein Rückruf wäre dennoch nett gewesen. Man hätte uns ja zumindest sagen können, wie wir weiter verfahren sollen oder ob alles soweit passte.
Eine andere Auffangstation nahm das Tier nicht an, weil es aus Kärnten kam und nicht aus dem Bundesland, in dem die Station tätig ist. Das fand ich dann auch etwas komisch. 😔😡
(Genaue Namen der kontaktierten Stationen möchte ich nicht nennen)
Wenigstens war es dem Team der Greifvogelstation Haringsee egal, woher der Vogel stammte. Jetzt sitzt halt ein kleiner Kärntner oder Kärntnerin bei den Niederösterreichischen und Wiener Turmis. 😉
Eine andere Auffangstation nahm das Tier nicht an, weil es aus Kärnten kam und nicht aus dem Bundesland, in dem die Station tätig ist. Das fand ich dann auch etwas komisch. 😔😡
(Genaue Namen der kontaktierten Stationen möchte ich nicht nennen)
Wenigstens war es dem Team der Greifvogelstation Haringsee egal, woher der Vogel stammte. Jetzt sitzt halt ein kleiner Kärntner oder Kärntnerin bei den Niederösterreichischen und Wiener Turmis. 😉
Also "Frankie" machs gut!
Wenn ER oder Sie mal groß ist, schaut er so aus. Hier ein männlicher Turmfalke (Falco tinnunculus) - erkennbar am grauen Kopf.
Ich bin dann nach der Abgabe noch ein bisserl durch die Station gegangen und habe mir ein paar der Pfleglinge angeschaut. Alles habe ich nicht besichtigt, da ich die Tiere nicht zu sehr stören wollte - hier also nur ein kleiner Auszug.
Eine "Hedwig" gibt es auch - Schneeeule (Bubo scandiacus)
Junge Elster (Pica pica)
Mir lief dann noch ein ungefiedertes Exemplar über den Weg 😁 - ich glaube, das ist eine Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni). Sie hat wohl hier einen dauerhaften Platz gefunden. 💓
Schmutzgeier (Neophron percnopterus) - vermutlich auch ein Dauergast. Aber gerade die Dauergäste kümmern sich dann um ihre jüngeren Artgenossen, die dadurch wieder ausgewildert werden können.
Ich glaube, Seeadler (Haliaeetus albicilla). Das sind sehr imposante Tiere. Natürlich gibt es in anderen Vollieren auch Wildtauben, kleine Singvögel und Störche.
Besonders putzig sind die Eulenkinder in verschiedenen Altersklassen - hier Waldkäuze (Strix aluco) - links oben ein Altvogel, glaub ich. Vlt eine der Ammen.
Und als Abschluss noch das Gehege der Baumfalken (Falco subbuteo)
Eine "Hedwig" gibt es auch - Schneeeule (Bubo scandiacus)
Junge Elster (Pica pica)
Mir lief dann noch ein ungefiedertes Exemplar über den Weg 😁 - ich glaube, das ist eine Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni). Sie hat wohl hier einen dauerhaften Platz gefunden. 💓
Schmutzgeier (Neophron percnopterus) - vermutlich auch ein Dauergast. Aber gerade die Dauergäste kümmern sich dann um ihre jüngeren Artgenossen, die dadurch wieder ausgewildert werden können.
Ich glaube, Seeadler (Haliaeetus albicilla). Das sind sehr imposante Tiere. Natürlich gibt es in anderen Vollieren auch Wildtauben, kleine Singvögel und Störche.
Besonders putzig sind die Eulenkinder in verschiedenen Altersklassen - hier Waldkäuze (Strix aluco) - links oben ein Altvogel, glaub ich. Vlt eine der Ammen.
Und als Abschluss noch das Gehege der Baumfalken (Falco subbuteo)
LG Mel
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Danke für deinen Pfotenabdruck