Allmählich wird es wirklich ernst ...

 Wir werden unsere Gstettn in guter Erinnerung behalten. Auf dem riesigen Areal gab es Wildblumen und viel Buschwerk, alte Pappeln und viele Mäuse. Während des ersten Lockdowns waren wir täglich dort und haben den Frühling genossen. Coronabedingt wurde der Baubeginn auch immer wieder verschoben. Nun aber sind die ersten Straßen da, der Boden wird abgetragen und der Schotter sortiert. Viele der alten und riesigen Pappeln wurde abgeholzt. Etwas von alten Baumbestand bleibt zwar bestehen und ein paar neue "Bäumchen" wurden auch schon gepflanzt, dennoch überwiegt die "Zerstörungswut des Menschen" in dem Areal.

Noch treffen wir Herr und Frau Turmfalke und Familie Neuntöter. Auch einen Igel gibt es im Gebüsch. Von den vielen Insekten will ich gar nicht sprechen. Gestern sah ich sogar zwei Steinmätzer, die in der kargen und steinigen Wiese nach Nahrung suchten. Vermutlich machten sie hier Rast, ziehen diese doch nun auch schon gen Süden. Und Mäuserevier ist es immer noch ein Gutes. 

Das Abtragen des Boden lässt unterschiedliche Erdschichten zu Tage treten. Auch Ziegelmauern und scheinbar bunt verputzte Wände sind dabei. Ursprünglich war auf diesem Gelände ein Bahnhof - der Aspangbahnhof. Seit 1955 verfiel dieser zusehens, da sich die Nutzung auf andere Bahnhöfe (Wiener Hauptbahnhof zB) und Gleiße verlagerte. Die Gleiße wurden vollständig abgebaut, denn zu finden sind diesbezüglich keine Reste. Dann eroberte sich die Natur das Gebiet zurück bzw. die Technische Universität Wien betrieb hier das Wasserbaulabor.

Traurige Geschichte des Aspangbahnhofs:
(...) Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 war der Bahnhof bis 1942 Ausgangspunkt für die Deportation der jüdischen Bürger Wiens: Von Oktober 1939 bis Oktober 1942 wurden insgesamt etwa 50.000 jüdische Wiener zusammengetrieben und vom Aspangbahnhof aus in 47 Transporten zunächst in Ghettos genannte Sammellager, später direkt in Konzentrations- und Vernichtungslager des NS-Regimes abtransportiert. Ab 1943 erfolgte die Abfertigung der Deportationszüge vom Nordbahnhof aus. Am 8. Mai 1995, zum 50. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, wurde beim ehemaligen Aspangbahnhof der Platz der Opfer der Deportation benannt. Ein im Jahre 1983 durch die Initiative einer Privatperson an diesem Platz gelegter Gedenkstein erinnert an die Transporte. Seit dem 9. November 1994, dem Jahrestag der nationalsozialistischen Novemberpogrome 1938, findet hier jährlich eine Mahnwache und Kundgebung im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. (...)
Quelle: Wikipedia

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Betonwürfel für Übungsspielchen

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Wenn die 3 Mädels alles erkunden ...

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... bleibt kein Stein auf dem Anderen ...

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Nein, die Taube ging nicht aufs Konto der Hunde! Mika wollte lediglich eine Krähe erwischen, die sich an dieser Taube gütlich tat - vermutlich das Opfer von Herr oder Frau Turmfalke.

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So ist die Natur. Viel dran ist nimmer, den Rest erledigen Wespen, Fliegen und Käfer.

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Bin kein Geologe aber die Schichten sind schon interessant ... unten sieht man schön eine alte Ziegelmauer.

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Was ist das? Eine verputzte Wand? Etwa ein Bild? 

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Keine Ahnung ...

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Eventuell unterschiedliche Tapetenmotive über die Jahre?

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Ich schaue mir die Teile, die am Boden liegen, näher an. Sie zerbröseln relativ leicht.

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Auch interessant: Zwei Schichten treffen aufeinander - links Kies, rechts verschiedene Erdschichten.

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Leider mussten die großen alten Pappeln weichen. Teilweise sind sie innen morsch. Morsch heißt aber nicht tot!

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Man sieht, der Baum hatte noch Saft und grüne Äste. Klar, bei einem starken Sturm würden Teile abbrechen, dennoch ... ob darin vlt die vielen Feldermäuse leben/lebten, die in der warmen Jahreszeit hier in Massen abends rumflattern?

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Die innere, morsche Struktur des Baumes ... vermutlich von sämtlichen Insekten zerfressen - ein Kunstwerk und leicht wie Papier! Naja, Holz/Cellulose ... daraus wird Papier 😉

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Wären die Teile nicht so schwer, hätte ich mindestens einen für meinen Garten mitgenommen.

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Hohler Baum ... ein Lebensraum ging leider verloren. Thaya sucht unterdessen nach einer Maus.

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Ein Großteil der alten Pappel wirkt auf mich sehr gesund.


LG Mel

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