Von Forschungslaboren, dem mobilen Stadtlabor und einer verirrten Eidechse ...
oder ...
Ein Blick hinter die Kulissen: TU Wien - Labore und Forschungshallen auf den Aspanggründen und in Neu Marx ... so der Titel einer geführten Wanderung der Wiener Gebietsbetreuung/Stadterneuerung letzten Freitag. Diesmal leider ohne Hunde, aber ich möchte trotzdem ein wenig davon erzählen.
Ich finde es prinzipiell sehr interessant, was um uns herum so passiert und die Möglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen, mal IN die Labore der TU Wien hineinzuschauen. Das Gelände betrete ich ja öfter, da hier sehr viele Wiesen und auch Obstbäume stehen. Daher kenne ich die Hallen ja nur von außen.
Das Absiedeln der TU hat bereits begonnen. Das Gelände wird in den nächsten Jahren ebenfalls verbaut werden, daher bot die Führung die Gelegenheit, alles nochmal in einem neuen Blickwinkel zu erkunden.
Also, ich erzähle euch dann mal ein bisschen was von der Führung und erlaube mir, auch ein paar Links zu setzen von meinen anderen Ausflügen in und um diese Gegend. Außerdem stelle ich auch weiterführende Links zu den einzelnen Stationen zur Verfügung, falls sich jemand mehr einlesen möchte.
1. Station unserer Führung war der Prüfstand des Instituts für Bauphysik.
Gleich zu Beginn konnten wir ein kleines Haus bewundern, welches rein aus "nachwachsenden Rohstoffen" gebaut wurde. Es ist ein rein aus Holz gebautes Haus, gedämmt mit Stroh. Auch auf der Fassade (man sieht am Bild unterschiedliche natürliche Fassadenputze) werden verschiedenste Putze getestet.
Auf meine Frage hin, wie das ganze Holz und Stroh denn brandschutztechnisch ausschaut: Der Brandschutz sei gewährleistet. Das Stroh wird speziell gepresst und verdichtet in die Fassade eingebracht. Auch das Vollholz brennt jetzt nicht vollständig lichterloh sondern ist so dicht, dass es nur an der Außenschicht zur Verkohlung kommt, welche wiederum einen Schutz bietet.
An der Süd-Ost-Fassade des Testhauses waren Solaranlagen angebracht
Hier wurde uns auch erklärt, dass Solaranlagen, wenn sie in der vollen Sonne stehen und der Hitze ausgesetzt sind, auch an "Energiegewinnung" verlieren ...
... um eben dieser Überhitzung entgegen zu wirken, wurde zB hiner einem Panel eine "schattenliebende Kletterpflanze" gesetzt. Ihre Verdunstungskälte kühlt das Panel. Außerdem ist auch Fassadenbegrünung in Städten ein wichtiges Thema. Städte überhitzen zusehens durch die vielen Betonflächen und um dieser in Zukunft entgegen zu wirken, wird eben mit Fassaden- und Dachbegrünungen geforscht.
2. Station war das Institut für Verkehrswissenschaften ...
Blick ins Labor ...
... und Präsentation einiger Zutaten für den Straßenbau ;)))
Dazu gehören die unterschiedlichsten Arten von Bitumen (übrigens, nicht zu verwechseln mit Teer!!!). Teer wird aufgrund der hohen cancerogenen Wirkstoffe nicht mehr verwendet und ist, obwohl beide Sachen ziemlich gleich aussehen, was völlig anderes als Bitumen. Bitumen ist ein "Abfallprodukt" der Erdölgewinnung ... es bleibt also bei der Herstellung von Benzin und Co einfach übrig. ;)))
Sehr interessant waren auch die Bohrkerne vom Straßenaufbau. Schön zu sehen oben die "Asphaltschicht", auf der die Autos fahren. Darunter die tragende Schicht aus Bitumen gemischt mit unterschiedlichsten Korngrößen von Schotter. Darunter wäre dann reiner Schotter auf der Straße als Drainage.
Asphaltstraßen sind um einiges billiger als Beton, wurde uns erklärt. Beton ist sehr wartungsintensiv, da er "Dehnfugen" benötigt. Wir kennen das ja, wenn wir mit dem Auto auf Betonautobahnen (gibt es ja einige Stellen zB auf der Tangente) fahren. Immer dieses "tack-tack"! ;)))
Durch diese Fugen dringt Wasser schneller ein und führt zu Rissen. Asphalt hält richtig aufgetragen länger und es muss oft nur die oberste Schicht abgefräst und erneuert werden. Wir alle kennen ja die ganzen Straßenbaustellen im Sommer.
Das ganze war auf jeden Fall sehr interessant.
Nebenan das TU-Racing ... die da an ihrem Formel 1? ... nein ... oder? Was weiß ich, kenn mich da nicht so aus ... - rumbasteln ;)))
Die Armen haben keine "Hebebühne" ... stattdessen müssen die Ottakringer-Bierkisten dafür herhalten ;))))
Jetzt weiß ich, wer des Nachts immer diese lauten Rennen nebenan veranstaltet! ;))) Nein, Spaß bei Seite ... dieses Fahrzeug braucht eine richtige Rennbahn. Auf der Asphaltstraße vor Ort ist es zu uneben ... da fahren die Jungs lieber mit ihren Motorrädern ihre Runden! ;)))
Danach stand noch die Halle des Wasserbaulabors am Plan. Hier durfte ich aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Gründen keine Fotos machen. Aber, dass unter der großen Halle ein riesiger Wassertank stand, mit all den dicken Rohren, war schon beeindruckend. In der Halle war ein 1:30 Modell eines Staudamms aufgebaut. Ein Wahnsinnsteil ... echt cool!
Durchlaufleistung - wenn ichs richtig im Kopf habe - mehr als 1.000 l/sek!!! ;)))
Dann der Abstecher zum Future Lab in Neu Marx
Wir gehen ja werktags jeden Tag dort vorbei ... ist es doch unsere Lieblingsgassistrecke ;)))
Futuristisch ... das Future Lab der TU Wien (mobiles Stadtlabor). Die Kontainer sind leicht ab- und wieder aufzubauen
Innen total cool ... alles wird geboten: Arbeitsplätze, nette Möglichkeiten zum Chillen (Terrasse, Balkone etc) und natürlich für Vorträge eine Art "Vorlesungssaal"!
Im Zuge dieses Projekts - OPENmarx genannt - entsteht hier ein offener Ort, der sich an ein vielfältiges Akteurspektrum und an all jene richtet, dies ich mit eigenen Projekten, Initiativen und Forschungsvorhaben dort einbringen möchten.
Das Modell: So soll OPENmarx dann mal aussehen, wenn alles fertig ist. Momentan entsteht eine Gemeinschaftsküche sowie -werkstätte.
Blick von einem der Balkone aus auf die große Freifläche des ehemaligen Wiener Zentralviehmarkts. Es hat sich in letzter Zeit hier viel getan. Jetzt ist auch das große "Kunstwerk" fertig - wie hier schon berichtet.
Das KUNSTWERK könnt ihr hier zu bestaunen. Die "Zeichnung" erkennt man nur aus großer Höhe. Aus Urheberrechtsgründen poste ich nur den Link - GOLIF Kunstwerk "Der Beobachter"
Früher war's mal etwas grüner, aber selbst das wird wieder kommen, versprochen. ;)))) Kommt eben drauf an, wie die Fläche weiter genutzt wird. Sollte das Kunstwerk NICHT gewartet werden, kommt die Natur wieder zurück! ;)))
Und hier noch ein paar Bilder von "Modern trifft Denkmalschutz" in Neu Marx ;)))
Im kleinen, denkmalgeschützten Backsteingebäude ist nun die Bäckerei DER MANN ansässig. Die Marx-Box "umschließt" dieses sehr modern. Geschmacklich, städtebaulich und architektonisch kann man drüber streiten. Mir gefällts eigentlich ganz gut, dieses Moderne gepaart mit Altem. Dieser Standort ist ja prinzipiell sehr interessant.
Und zum Abschluss noch die ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden "Stier-Tore"
Das war's eigentlich mit der Führung durch diese (meine) Gegend, in der ich wohne und arbeite und mich sehr wohl fühle. :))))
Gestern hatte ich dann noch ein besonderes Erlebnis. Da ja am Wasserbaugelände sehr viel Natur ist, hat sich wohl eine kleine Zauneidechse in meine Wohnung verirrt. ;))) Ich musste sie natürlich vor Io und Thaya retten ;)))
Kleine Echse ... später hab ich sie wieder draußen auf der Terrasse frei gelassen.
Auf jeden Fall hat sie mir gezeigt, dass ich wohl wieder etwas Staub wischen könnte ... ;)))
LG Mel
Ein Blick hinter die Kulissen: TU Wien - Labore und Forschungshallen auf den Aspanggründen und in Neu Marx ... so der Titel einer geführten Wanderung der Wiener Gebietsbetreuung/Stadterneuerung letzten Freitag. Diesmal leider ohne Hunde, aber ich möchte trotzdem ein wenig davon erzählen.
Ich finde es prinzipiell sehr interessant, was um uns herum so passiert und die Möglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen, mal IN die Labore der TU Wien hineinzuschauen. Das Gelände betrete ich ja öfter, da hier sehr viele Wiesen und auch Obstbäume stehen. Daher kenne ich die Hallen ja nur von außen.
Das Absiedeln der TU hat bereits begonnen. Das Gelände wird in den nächsten Jahren ebenfalls verbaut werden, daher bot die Führung die Gelegenheit, alles nochmal in einem neuen Blickwinkel zu erkunden.
Also, ich erzähle euch dann mal ein bisschen was von der Führung und erlaube mir, auch ein paar Links zu setzen von meinen anderen Ausflügen in und um diese Gegend. Außerdem stelle ich auch weiterführende Links zu den einzelnen Stationen zur Verfügung, falls sich jemand mehr einlesen möchte.
1. Station unserer Führung war der Prüfstand des Instituts für Bauphysik.
Gleich zu Beginn konnten wir ein kleines Haus bewundern, welches rein aus "nachwachsenden Rohstoffen" gebaut wurde. Es ist ein rein aus Holz gebautes Haus, gedämmt mit Stroh. Auch auf der Fassade (man sieht am Bild unterschiedliche natürliche Fassadenputze) werden verschiedenste Putze getestet.
Auf meine Frage hin, wie das ganze Holz und Stroh denn brandschutztechnisch ausschaut: Der Brandschutz sei gewährleistet. Das Stroh wird speziell gepresst und verdichtet in die Fassade eingebracht. Auch das Vollholz brennt jetzt nicht vollständig lichterloh sondern ist so dicht, dass es nur an der Außenschicht zur Verkohlung kommt, welche wiederum einen Schutz bietet.
An der Süd-Ost-Fassade des Testhauses waren Solaranlagen angebracht
Hier wurde uns auch erklärt, dass Solaranlagen, wenn sie in der vollen Sonne stehen und der Hitze ausgesetzt sind, auch an "Energiegewinnung" verlieren ...
... um eben dieser Überhitzung entgegen zu wirken, wurde zB hiner einem Panel eine "schattenliebende Kletterpflanze" gesetzt. Ihre Verdunstungskälte kühlt das Panel. Außerdem ist auch Fassadenbegrünung in Städten ein wichtiges Thema. Städte überhitzen zusehens durch die vielen Betonflächen und um dieser in Zukunft entgegen zu wirken, wird eben mit Fassaden- und Dachbegrünungen geforscht.
2. Station war das Institut für Verkehrswissenschaften ...
Blick ins Labor ...
... und Präsentation einiger Zutaten für den Straßenbau ;)))
Dazu gehören die unterschiedlichsten Arten von Bitumen (übrigens, nicht zu verwechseln mit Teer!!!). Teer wird aufgrund der hohen cancerogenen Wirkstoffe nicht mehr verwendet und ist, obwohl beide Sachen ziemlich gleich aussehen, was völlig anderes als Bitumen. Bitumen ist ein "Abfallprodukt" der Erdölgewinnung ... es bleibt also bei der Herstellung von Benzin und Co einfach übrig. ;)))
Sehr interessant waren auch die Bohrkerne vom Straßenaufbau. Schön zu sehen oben die "Asphaltschicht", auf der die Autos fahren. Darunter die tragende Schicht aus Bitumen gemischt mit unterschiedlichsten Korngrößen von Schotter. Darunter wäre dann reiner Schotter auf der Straße als Drainage.
Asphaltstraßen sind um einiges billiger als Beton, wurde uns erklärt. Beton ist sehr wartungsintensiv, da er "Dehnfugen" benötigt. Wir kennen das ja, wenn wir mit dem Auto auf Betonautobahnen (gibt es ja einige Stellen zB auf der Tangente) fahren. Immer dieses "tack-tack"! ;)))
Durch diese Fugen dringt Wasser schneller ein und führt zu Rissen. Asphalt hält richtig aufgetragen länger und es muss oft nur die oberste Schicht abgefräst und erneuert werden. Wir alle kennen ja die ganzen Straßenbaustellen im Sommer.
Das ganze war auf jeden Fall sehr interessant.
Nebenan das TU-Racing ... die da an ihrem Formel 1? ... nein ... oder? Was weiß ich, kenn mich da nicht so aus ... - rumbasteln ;)))
Die Armen haben keine "Hebebühne" ... stattdessen müssen die Ottakringer-Bierkisten dafür herhalten ;))))
Jetzt weiß ich, wer des Nachts immer diese lauten Rennen nebenan veranstaltet! ;))) Nein, Spaß bei Seite ... dieses Fahrzeug braucht eine richtige Rennbahn. Auf der Asphaltstraße vor Ort ist es zu uneben ... da fahren die Jungs lieber mit ihren Motorrädern ihre Runden! ;)))
Danach stand noch die Halle des Wasserbaulabors am Plan. Hier durfte ich aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Gründen keine Fotos machen. Aber, dass unter der großen Halle ein riesiger Wassertank stand, mit all den dicken Rohren, war schon beeindruckend. In der Halle war ein 1:30 Modell eines Staudamms aufgebaut. Ein Wahnsinnsteil ... echt cool!
Durchlaufleistung - wenn ichs richtig im Kopf habe - mehr als 1.000 l/sek!!! ;)))
Dann der Abstecher zum Future Lab in Neu Marx
Wir gehen ja werktags jeden Tag dort vorbei ... ist es doch unsere Lieblingsgassistrecke ;)))
Futuristisch ... das Future Lab der TU Wien (mobiles Stadtlabor). Die Kontainer sind leicht ab- und wieder aufzubauen
Innen total cool ... alles wird geboten: Arbeitsplätze, nette Möglichkeiten zum Chillen (Terrasse, Balkone etc) und natürlich für Vorträge eine Art "Vorlesungssaal"!
Im Zuge dieses Projekts - OPENmarx genannt - entsteht hier ein offener Ort, der sich an ein vielfältiges Akteurspektrum und an all jene richtet, dies ich mit eigenen Projekten, Initiativen und Forschungsvorhaben dort einbringen möchten.
Das Modell: So soll OPENmarx dann mal aussehen, wenn alles fertig ist. Momentan entsteht eine Gemeinschaftsküche sowie -werkstätte.
Blick von einem der Balkone aus auf die große Freifläche des ehemaligen Wiener Zentralviehmarkts. Es hat sich in letzter Zeit hier viel getan. Jetzt ist auch das große "Kunstwerk" fertig - wie hier schon berichtet.
Das KUNSTWERK könnt ihr hier zu bestaunen. Die "Zeichnung" erkennt man nur aus großer Höhe. Aus Urheberrechtsgründen poste ich nur den Link - GOLIF Kunstwerk "Der Beobachter"
Früher war's mal etwas grüner, aber selbst das wird wieder kommen, versprochen. ;)))) Kommt eben drauf an, wie die Fläche weiter genutzt wird. Sollte das Kunstwerk NICHT gewartet werden, kommt die Natur wieder zurück! ;)))
Und hier noch ein paar Bilder von "Modern trifft Denkmalschutz" in Neu Marx ;)))
Im kleinen, denkmalgeschützten Backsteingebäude ist nun die Bäckerei DER MANN ansässig. Die Marx-Box "umschließt" dieses sehr modern. Geschmacklich, städtebaulich und architektonisch kann man drüber streiten. Mir gefällts eigentlich ganz gut, dieses Moderne gepaart mit Altem. Dieser Standort ist ja prinzipiell sehr interessant.
Und zum Abschluss noch die ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden "Stier-Tore"
Das war's eigentlich mit der Führung durch diese (meine) Gegend, in der ich wohne und arbeite und mich sehr wohl fühle. :))))
Gestern hatte ich dann noch ein besonderes Erlebnis. Da ja am Wasserbaugelände sehr viel Natur ist, hat sich wohl eine kleine Zauneidechse in meine Wohnung verirrt. ;))) Ich musste sie natürlich vor Io und Thaya retten ;)))
Kleine Echse ... später hab ich sie wieder draußen auf der Terrasse frei gelassen.
Auf jeden Fall hat sie mir gezeigt, dass ich wohl wieder etwas Staub wischen könnte ... ;)))
LG Mel
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Danke für deinen Pfotenabdruck