Warum ausgerechnet ein Whippet?
Schon als Kind hätte ich immer schon gern einen Hund gehabt. Ok, ich hätte auch gern ein Pferd gehabt aber auch da spielten meine Eltern natürlich nicht mit. Wenigstens konnte ich viel Zeit mit meiner besten Freundin am Bauernhof nebenan verbringen. Nach längeren Überreden meiner Eltern wurde zumindest JA zu einer Katze gesagt, welche 15 Jahre lang unser Ein und Alles war. Doch der Wunsch eines Hundes blieb natürlich.
Nach der Schule zog ich vom Land in die Großstadt - nach Wien. Somit wurde mal der Hundewunsch vorläufig ad acta gelegt.
Dann, war es 2007 oder 2008 - genau weiß ich es nicht mehr - lernte ich einen äußerst lieben Hund kennen. Und dieser Hund war ein Whippet. Ich war fasziniert diesen dünnen aber sehr eleganten und anhänglichen Tier. Dessen typischer Blick mit den dunkelbraunen (Knopf)Augen verzauberte mich und damals schwor ich mir, wenn ich mir mal einen Hund zulegen würde, dann muss es ein Whippet sein.
Und dann war dieses Foto ... ich glaube, ich habe es von Petra's Blog und musste es mir damals unbedingt abspeichern! Seither bin ich diesen sandfarbenen Whippets mit ganz dunklen Augen verfallen!
Colwyn Isobel
Mich störte nicht, dass Whippets gute Jäger sein können. Ich wollte eine eher eigenständige Hunderasse, die dennoch anhänglich, verspielt, verschmust und auch erziehbar ist, aber nicht ständig irgendwelche "Befehle" oder "Bespaßung" meinerseits fordert. Ein Labrador, der ständig seinen Schwanz hoch in die Höhe hält und wedelt, hechelt und sabbert (entschuldigt diese Ausdrucksweise, vlt sind ja nicht alle so) war nichts für mich.
Ein Boder Collie hätte mir zwar optisch total gut gefallen aber immer dieses ständige anschauen und fragen/fordern "tun wir was/gib mir ein Kommando" etc, war mir auch zu anstrengend (auch hier hoffe ich, niemanden auf die Füße zu treten, sind sicher auch nicht alle so!). Und grundsätzlich sollte man eine Hunderasse nicht hauptsächlich während dessen Optik auswählen sondern sollte sich auch mit deren Eigenheiten/Eigenschaften befassen und ob diese zum eigenen Lebensstil passt.
Auf weitere Rasseneigenschaften des Whippets oder anderer Rassen möchte ich hier gar nicht eingehen. Das muss jeder für sich selbst recherchieren. Gibt schließlich genug Literatur und das www.
Doch auch die Endgröße war für mich ausschlaggebend. Einen Whippet kann man immer noch im äußersten Notfall tragen.
Dann 2009 bzw. 2010, entschied ich mit gemeinsam mit meinem damaligen Lebensgefährten, uns nach einen Whippet umzusehen und somit war ich auf der Suche nach einem Welpen bzw. Züchter. Nachdem ich Loco aus dem Kennel Animagi Whippets in Tirol kannte, schrieb ich u.a. auch Sabine Brenner per Email an. Ich interessierte mich damals für ihren geplanten B-Wurf - oder war er schon auf der Welt - ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau. Ich weiß nur, dass wir uns gut verstanden aber die Warteliste bei ihr doch schon relativ lang war. Natürlich suchte ich weiter. Ich, damals noch grün hinter den Ohren, hatte noch keine Ahnung von Hundezucht und auf was man wirklich achten soll. Den Österreichischen Zuchverband (ÖKV) kannte ich ebenso wenig wie die FCI. Natürlich wurde ich im Internet mit diversesten Kleinanzeigen konfrontiert, schließlich kam ich selbst auch vom Land und da war es u.a. üblich, sich ein kleines Kätzchen oder einen Hund irgendwo von einem Bauernhof oder sonst wo zu holen.
Doch wie es die Zufälle so wollen, stieß ich auf den Blog von Petra Wolfgang und glaubte hier, sie hätte aktuell Welpen, da ich sie irgendwie mit Edith Soltesz vom Kennel Colwyn - Welsh Corgis & Whippets verwechselte. Beide waren seit Langem befreundet.
Nach einer Emailkorrespondenz zwischen Petra und mir, verwies sie mich schlussendlich direkt an Edith. Persönlich lernte ich dann Edith auf der Haustiermesse in Wien kennen und tatsächlich erwartete eine ihrer Hündinnen im Dezember 2010 Welpen. Die ersten Besuche bei Ediths Whippets im Waldviertel in Niederösterreich waren so schön und schon bald hatte ich mich in die einzige "Blondine" im Wurf so verliebt und war überglücklich, dass Thaya dann schließlich bei uns einziehen durfte.
Doch ein Hund ist nicht gleich ein Hund. Wie heißt es so schön: "Ein Whippet ist ein Hund, der auffällt, weil er nicht auffällt" und genau das ist das, was mir an dieser Rasse so gefällt.
So manche aus unserer Verwandtschaft waren etwas enttäuscht, als wir unseren ersten Whippetwelpen hatten. Viele hatten sich unter "Welpe" so ein plüschiges, kleines, kugeliges Hundi vorgestellt, wie man ihn immer wieder in der Werbung sieht. Somit war klar, dass ein eher zarter bzw. dünner und kurzhaariger Windhund so gar nicht in die allgemeine Vorstellen des typischen süßen Hundewelpen fällt - schon gar nicht bei Kindern. Obwohl auch Whippetwelpen anfangs etwas pummelig und natürlich total süß sind. Hier sieht man schon mal, wie weit Erwartungen bzw. Geschmack was eine Hunderasse angeht, auseinander gehen. Doch ich bin der Rasse Whippet richtig verfallen.
Und ich habe über die Jahre alles durch, u.a. den Jagdtrieb des Whippets, der dazu führt, dass
- einen nicht nur 1x sondern mehrmals das Herz in die Hose rutscht, wenn der Hund in sekundenschnelle verschwunden ist und vielleicht nicht gleich wieder auftaucht sondern erst in einigen Stunden!
- der Whippet ein anderes Tier mit Fell oder Federn verfolgt und/oder manchmal leider auch erwischt.
Gerne erinnere ich mich zurück an diese Zeit! Und, wie es die Zeit so will, sind diese Zeiten sind turbulent und von vielen Veränderungen geprägt. 2014 entschied ich mich, eine weitere Hündin aus dem Hause Colwyn zu Thaya dazu zu nehmen. Es war hier Liebe auf den ersten Blick!
Es folgten regelmäßige Besuche auf Ausstellungen und Coursingveranstaltungen. So wurde ich ein aktives Mitglied in der Whippet Commutity und bald gründeten wir die Wiener Whippet Walks & Talks, die auch heute noch regelmäßig Spaziergänge für alle Interessierten bieten.
Als ich dann noch unser Herrli kennen lernte, waren wir ein 3-Whippet-Haushalt (Thaya, Io und Mika). Kurzfristig dann sogar ein 4-Whippet-Haushalt (Thaya, Io, Mika und Pinky). Ich muss sagen, für uns wären 4 das Maximum, dann es geht auch darum, jeden einzelnen Hund gerecht zu werden. 2-3 aber sind ein guter Durchschnitt, so ist nie einer alleine.
Übrigens, mittlerweile züchtet Petra selbst Whippets - Kennel Of Lucys Diamonds - und wir sind seit über einem Jahrzehnt sehr gut befreundet und gehen durch Dick und Dünn. 💕 Bei einigen Würfen habe ich als Babysitterin helfen dürfen und bei der Geburt vom C-Wurf im Jahr 2016 durfte ich auch hautnah dabei sein. Ich danke Petra sehr für diese Freundschaft!
Jetzt, sind bereits 14 Jahre vergangen. Leider wurde Thaya nur 12 Jahre alt und langsam erreichen mich mehr und mehr Nachrichten, dass nun auch viele ihrer Whippetfreunde auch schon über die Regenbrücke gegangen sind. Dh die erste Generation unserer vielen Freundschaften verschwindet langsam. Das ist natürlich traurig aber das Leben geht weiter. Viele unserer Freund:innen besitzen mehr als einen Whippet und so folgen auf die Alten die Jungen und das ist schön.
Hier ein paar schöne Erinnerung der letzten 14 Jahre unter Whippetfriends:
Meine geliebte Thaya damals mit Loco 🌈🖤
Unserer Wiener Whippet Walks & Talks finden immer noch statt - jeden 2. Sonntag im Monat
Das Video
Chester
Dandy
Thaya mit Shari
Thaya mit Tamir und Franky
... mit Pinot
... mit Siri und Alisha
Marley mit Thaya (natürlich)
Oma Boogie und Cliff
v.l.: Thaya, Izzy, Zoe, Pinky, Indi, Cliff und Boubou
Mono, Pepper und Bandit
Bandit, Raymond und Leroy
... und viele viele mehr! Gerne nutze ich den Blog um mir die alten Fotos und Geschichten durchzuschauen 💕
LG Mel
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